Im Zuge der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie des Europäischen Parlaments (WRRL) müssen sowohl hydrologische und biochemische Prozesse, als auch die Auswirkungen der Landnutzung sowie von politischen und sozioökonomischen Maßnahmen bewertet werden. Die Erweiterung um bestehende hydrologischer Modelle um Stofftransport- und Umsatzprozesse führt zu einer steigenden Modellkomplexität. Die Gesamtbetrachtung bezeichnet man als integrierte Einzugsgebietsmodellierung.
Was ist das Ziel des WRRL in Bezug auf die integrierte Einzugsgebietsmodellierung?
Die (Wasserrahmen-) Richtlinie 2000/60/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2000 sieht vor, dass Flüsse, Seen, Grundwasser und Küstengewässer in einen „qualitätiv guten Zustand“ zu versetzen sind. Entscheidend für den Erfolg ist die Verankerung der Umsetzungs-Bestimmungen
- im Wasserhaushaltsgesetz (WHG),
- in der Verordnung zum Schutz der Oberflächengewässer (OGewV)
- und in der Grundwasserverordnung (GrwV).
Hierfür sind drei Bewirtschaftungszyklen bis 2027 vorgesehen, in denen die Gewässerüberwachung und -bewertung festgelegt ist. Deutschland ist zu diesem Zweck in 10 Flussgebietseinheiten bzw. nationale Planungsräume unterteilt: Donau, Eider, Elbe, Ems, Maas, Oder, Rhein, Schlei/Trave, Warnow/Peene und Weser. Diese decken demnach das gesamte hydrologische Gewässernetz der Bundesrepublik ab.
Inwieweit tragen Softwarelösungen positiv zur Einzugsgebietsmodellierung bei?
Die integrierte Einzugsgebietsmodellierung kann nur dann zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung führen, wenn eine gute Entscheidungshilfe bei der Wahl geeigneter Bewirtschaftungsstrategien gegeben ist. Eine enge Kopplung der Datenerhebung und -auswertung mit der hydrologischen Modellierung ist sinnvoll, da der Fortschritt hier entscheidend von der Verfügbarkeit der Eingangsdaten abhängt. Mit unseren Lösungen sind in der Lage, einen digitalen Zwilling Ihres Verantwortungsbereiches zu erstellen, der auch die verborgenen Stellen sichtbar und kontrollierbar macht. So können Sie ein vollständiges Systemverständnis erhalten und adäquate Maßnahmen ergreifen, um Ziele wie die der WRRL zu erreichen.
Passende Softwarelösungen
Zur integrierten Einzugsgebietsmodellierung
STORM
Bemessung einzelner Regenwasserbewirtschaftungsanlagen bis hin zu komplexen Entwässerungssystemen.
STORM ist eine Software für die Planung und Bemessung von Regenwasserbewirtschaftungs-Anlagen (RWB). Durch die Einbindung von Bemessungsregen (z.B. aus KOSTRA) lassen sich die die jeweiligen RWB-Anlagen einzeln vordimensionieren und dann als Gesamtsystem per Langzeitsimulation optimieren. Die Auswertung z.B. von Überlaufhäufigkeiten oder Wasserbilanzen erfolgt automatisch. Aus den Simulationsergebnissen können automatisch Berichte erstellt werden.
Seit 2021 bieten wir die neue STORM-Software-Generation an. Diese löst die langjährig erprobten STORM-Versionen STORM.RWB und STORM.XXL ab. Wesentliche Vorteile der neuen Software-Generation:
- Komplett überarbeitete Benutzeroberfläche
- Raumbezogenes Arbeiten durch QGIS-Integration
- Datenbankbasierte Projektdatei (SQLite)
- Konformität entsprechend dem neuen Arbeitsblatt DWA-A 102-2/-M 102-4
(neue Entwicklungen werden nach Veröffentlichung eingearbeitet)
InfoWorks ICM
InfoWorks ICM ist eine Lösung für die Modellierung von Abwasserkanälen, Regenwasser, Flüssen oder einer Kombination davon.
InfoWorks ist ein international weit verbreitetes Programm der Fa. Innovyze, das auch in Deutschland immer größere Resonanz findet. InfoWorks ICM ist eine Lösung für die Modellierung von Abwasserkanälen, Regenwasser, Flüssen oder einer Kombination davon.
InfoWorks ICM (Integrated Catchment Modelling) von Innovyze ist ein ganzheitliches und leistungsstarkes hydraulisches Modellierungsprogramm. Die Software vereint in einem Modell sowohl den eindimensionalen Kanalnetz- als auch den Oberflächenabflussansatz (2D-HN Modell). Bei Bedarf lassen sich dazu stehende Gewässer sowie Fließgewässer einbinden. Die hydraulische Berechnung des Kanalnetzes berücksichtigt dabei die bidirektionale Kopplung mit dem Oberflächenabfluss. Durch das Hinzufügen von Schächten, Kanälen, Einläufen, Schleusen, Wehren, Pumpen und Brücken können Sie präzise Modelle für hydrodynamische 1D-Simulationen und 2D-Simulationen in städtischen Umgebungen und Flusseinzugsgebieten erstellen – alles in einer leistungsstarken Software mit vielen Möglichkeiten und Erweiterungsoptionen vereint.
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Flussgebiete
Mit der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) 2000/60/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2000 schufen die EU-Länder eine Basis für eine einheitliche Wasserpolitik, mit dem Ziel Fließgewässer, Seen, Grundwasser und Meere zu schützen und sinnvoll zu bewirtschaften. Alle Mitgliedsstaaten bewirtschaften die Gewässer Flussgebiets-bezogen und einheitlich mit Hilfe von formal vorgegebenen und klar strukturierten Planungs- und Umsetzungs-Prozessen. Ziel ist die Erreichung eines qualitativ und mengenmäßig guten Zustands aller Gewässer und Grundwasser-Vorkommen bis aller spätestens 2027.
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