Überflutungs­­­­vorsorge

Die Überflutungen innerhalb der letzten Jahrzehnten haben nicht nur das allgemeine Bewusstsein für die Thematik geschärft, sondern auch die Politik wachgerüttelt: Die Bund-Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) entwickelt im Auftrag der Umweltministerkonferenz eine „Strategie für ein effektives Starkregenrisikomanagement“; zudem nehmen sich viele Verbände verstärkt dem Thema Überflutungsvorsorge an.

Ein wichtiger Baustein um Stadtquartiere wassersensibel zu gestalten sind Konzepte zur Überflutungsvorsorge und damit der Schutz vor Starkregen. Dies kann z.B. gelingen durch die Entwicklung eines dezentralen Regenwasserwirtschaftssystems, welches auch auf Extremeereignisse ausgelegt ist (Multifunktionale Flächennutzung, Regenwasser-Kaskaden, etc.). Auch die Berücksichtigung des örtlichen Geländegefälles ist ein wichtiger Bestandteil. Durch eine 2D- Oberflächenabflusssimulation oder besser noch eine gekoppelte 1D/2D-Simulation, welche auch unterirdische Systeme berücksichtigt, kann nachgewiesen werden, dass es mit dem geplanten Entwässerungssystem zu keiner unplanmäßigen Überflutung bei Starkregen kommt und nur unschädliche Überflutungen auftreten (Überflutungsnachweis).

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Was macht eine gute Überflutungsvorsorge aus?

Um bei Starkregen eine gute Überflutungsvorsorge zu gewährleisten, sollten Sie die Regenwassermengen so direkt wie möglich am Ort des Niederschlags bewirtschaften. In der Stadt kann die Entwicklung eines dezentralen Regenwasser-Managementsystems die Abflussspitzen verringern. Voraussetzung dafür ist, dass das System so konzipiert ist, dass es auch bei extremen Ereignissen funktioniert, z. B. durch multifunktionale Flächen, Regenentwässerungskaskaden usw. Dabei handelt es sich um Elemente einer wassersensible Stadtentwicklungen, die den Schutz vor Überschwemmungen durch Starkregen-Ereignisse optimieren. Die Berücksichtigung der örtlichen Geländeneigung ist ebenfalls eine wichtige Komponente.

In Außenbezirken und auf dem Land kann man durch Anpassung der Flächennutzung und Verringerung der Flächenversiegelung einen natürlicheren Wasserhaushalt herbeiführen – bei Starkregen kann mehr Regenwasser versickern, weniger Oberflächenabfluss ist die Folge; neben der Verringerung der Abflussspitzen wird die Verdunstungsrate erhöht. In der Summe wird so einer Überflutung noch am Ort des Geschehens entgegengewirkt.

Wie lassen sich Überflutungsrisiken mithilfe von Starkregen- und Hochwassergefahrenkarten bewerten?

Gefahrenkarten und Gefährdungsanalysen sind unverzichtbare Hilfsmittel im kommunalen Starkregenrisikomanagement und Überflutungsvorsorge erhöhen das Verständnis über die zeitlich und räumliche Abfolge von Überflutungen durch Starkregen und Dauerregen. Damit bieten sie wichtige Grundlagen für die weitere Überflutungsvorsorge, Risikokommunikation und Maßnahmen-Entwicklung.

Verschiedene Ansätze existieren, um Starkregengefahrenkarten und Hochwassergefahrenkarte und die hiermit verbundenen Risiken zu bewerten.

  • Integrierte Einzugsgebietsmodellierung
  • Fließweg- und Senken-Analyse
  • 2D-Oberflächenabflusssimulation
  • Gekoppelte 1D/2D-Simulation (Interaktion Oberflächenabfluss/Kanalnetz/Gewässer)

Passende Softwarelösungen

Softwarelösungen zur Erstellung einer Überflutungsvorsorge von Starkregen- sowie Hochwassergefahrenkarten und zur Risikobewertung

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InfoWorks ICM

InfoWorks ICM ist eine Lösung für die Modellierung von Abwasserkanälen, Regenwasser, Flüssen oder einer Kombination davon.

InfoWorks ist ein international weit verbreitetes Programm der Fa. Innovyze, das auch in Deutschland immer größere Resonanz findet. InfoWorks ICM ist eine Lösung für die Modellierung von Abwasserkanälen, Regenwasser, Flüssen oder einer Kombination davon.

InfoWorks ICM (Integrated Catchment Modelling) von Innovyze ist ein ganzheitliches und leistungsstarkes hydraulisches Modellierungsprogramm. Die Software vereint in einem Modell sowohl den eindimensionalen Kanalnetz- als auch den Oberflächenabflussansatz (2D-HN Modell). Bei Bedarf lassen sich dazu stehende Gewässer sowie Fließgewässer einbinden. Die hydraulische Berechnung des Kanalnetzes berücksichtigt dabei die bidirektionale Kopplung mit dem Oberflächenabfluss. Durch das Hinzufügen von Schächten, Kanälen, Einläufen, Schleusen, Wehren, Pumpen und Brücken können Sie präzise Modelle für hydrodynamische 1D-Simulationen und 2D-Simulationen in städtischen Umgebungen und Flusseinzugsgebieten erstellen – alles in einer leistungsstarken Software mit vielen Möglichkeiten und Erweiterungsoptionen vereint.

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STORM

Bemessung einzelner Regenwasserbewirtschaftungsanlagen bis hin zu komplexen Entwässerungssystemen.

STORM ist eine Software für die Planung und Bemessung von Regenwasserbewirtschaftungs-Anlagen (RWB). Durch die Einbindung von Bemessungsregen (z.B. aus KOSTRA) lassen sich die die jeweiligen RWB-Anlagen einzeln vordimensionieren und dann als Gesamtsystem per Langzeitsimulation optimieren. Die Auswertung z.B. von Überlaufhäufigkeiten oder Wasserbilanzen erfolgt automatisch. Aus den Simulationsergebnissen können automatisch Berichte erstellt werden.

Seit 2021 bieten wir die neue STORM-Software-Generation an. Diese löst die langjährig erprobten STORM-Versionen STORM.RWB und STORM.XXL ab. Wesentliche Vorteile der neuen Software-Generation:

  • Komplett überarbeitete Benutzeroberfläche
  • Raumbezogenes Arbeiten durch QGIS-Integration
  • Datenbankbasierte Projektdatei (SQLite)
  • Konformität entsprechend dem neuen Arbeitsblatt DWA-A 102-2/-M 102-4
    (neue Entwicklungen werden nach Veröffentlichung eingearbeitet)

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Flood4Cast®

Software und Gesamtlösung zur Vorhersage bevorstehender Überflutungen für den urbanen und ländlichen Raum. Mit Flood4Cast® von HydroScan erhalten Sie Starkregen- und Überflutungswarnungen bis zu 3 Stunden im Voraus und mit der notwendigen Präzision bis hin zur Straßenebene.

Eine robuste und präzise Vorhersage liefert die Grundlage für ein operationell effizientes und erfolgreiches Starkregen- und Hochwasserrisikomanagement. Alle 5 Minuten wird die Vorhersage automatisch aktualisiert. Ihre Genauigkeit nimmt jedes Mal zu. Bei Überschreitung definierter Sicherheitsschwellen benachrichtigt die Software sofort Einsatzkräfte und Behörden (Notrufzentralen und Leitstellen, kommunale Entwässerung-Betriebe und Behörden, Kreis- bzw. Gemeindeverwaltungen und Landesämter) per E-Mail oder SMS.

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Flussgebiete

Mit der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) 2000/60/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2000 schufen die EU-Länder eine Basis für eine einheitliche Wasserpolitik, mit dem Ziel Fließgewässer, Seen, Grundwasser und Meere zu schützen und sinnvoll zu bewirtschaften. Alle Mitgliedsstaaten bewirtschaften die Gewässer Flussgebiets-bezogen und einheitlich mit Hilfe von formal vorgegebenen und klar strukturierten Planungs- und Umsetzungs-Prozessen. Ziel ist die Erreichung eines qualitativ und mengenmäßig guten Zustands aller Gewässer und Grundwasser-Vorkommen bis aller spätestens 2027.

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